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Freitag, 14. Dezember 2007

Und plötzlich stand der Weihnachtsmann vor mir - mit scharzen Lederhandschuhen und Peitsche


Noch nie habe ich mich in St. Pauli so sicher gefühlt, wie am gestrigen Abend. All überall hingen Hinweisschilder und verkündeten das Waffenverbot. Man frage mich nicht warum, aber ich habe mich sogar auf den Weihnachtsmarkt auf dem Spielbudenplatz getraut. Nein, nein, ich wollte mir nicht heimlich einen Tannenbaum aussuchen.

Und plötzlich stand der Weihnachtsmann vor mir - mit scharzen Lederhandschuhen und Peitsche in der Hand. Aber ratz fatz war das Gefühl der reinen Sicherheit verschwunden. Der Eintrag "Peitsche" in Wikipedia beginnt mit den Worten "Eine Peitsche oder Knute ist ein Schlaggerät...". Weiter im Text ist zu lesen "Verschiedene Bauarten dienten lange Zeit als Folter- oder Bestrafungsinstrument ...".

Ist der Weihnachtsmann nun im Rahmen der Waffenverodnung bewaffnet, oder nicht? Gilt für den Weihnachtsmann überhaupt das Waffenverbot?

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Nein, bevor mein Wohnzimmer genauso stinkt, wie viele Hauseingänge nach jedem Wochenende, dann...


Ach, die Betreibergesellschaft des Spielbudenplatzes hat einen Weg der günstigen Müllentsorgung gefunden - verschenken! Auf der Homepage der Betreibergesellschaft des Spielbudenplatzes ist zu lesen, dass die zur Dekoration dienenden Weihnachtsbäume auf dem Weihnachtsmarkt kurz vor dem Weihnachtsfeste verschenkt werden.

Ja, man weiß, wo die Weihnachtsbäume wochenlang standen! An der Reeperbahn und auf dem Spielbudenplatz. Bei genauer Betrachtung des Standortes dieser Weihnachtsbäume, stellt sich die Frage, wie viele Wildurinierer haben sich an diesen Weihnachtsbäumen von ihrem Bier, Glühwein, oder oder oder verabschiedet?

Nein, bevor mein Wohnzimmer genauso stinkt, wie viele Hauseingänge in St. Pauli nach jedem Wochenende, dann lieber keinen Tannenbaum. Ich wage ganz ehrlich zu bezweifeln, dass der Geruch des Weihnachtsgebäckes und des Braten den Geruch von Urin und Kotze aus der Tanne in der guten Stube überdecken wird.

(Zitiertes Schnippselchen Screenshot von der Seite der Betreibergesellschaft des Spielbudenplatzes)

Montag, 10. Dezember 2007

"Dann müßen Sie hier weg ziehen"


Niemand, gar niemand hat mich richtig lieb. Nicht einmal mehr die Hamburger Polizei. Kein Strafzettel, keine Festnahme auf offener Straße, auch nicht das Fahrrad im Parkverbot abgeschleppt, sondern die eiskalte Feststellung "Dann müßen Sie hier weg ziehen".

Wie gewöhnlich nahm ich einen Nachmittagskaffee in einem gastronomischen Betrieb ein und es erschien eine freundliche Polizistin. Sie verteilte Briefumschläge mit wichtigen Informationen an Gewerbetreibende. Freundlichst aus reiner Neugierde erbat ich auch einen Umschlag, obwohl ich kein Gewerbetreibender bin.

Dem Inhalt des Schreibens und dem beiliegenden Informationsblatt konnte ich entnehmen, ich befand mich in einem Betrieb, der sozusagen im Waffenverbotsgebiet liegt und daher unmittelbar von der Waffenverbotsverordnung betroffen ist.

Eigentlich, ja eigentlich würde mich das nicht stören, da ich mal abgesehen von einem Regenschirm im allgemeinen sowieso ohne Waffen durch den Stadtteil gehe.

Doch bei genauer Betrachtung könnte schon der Neuerwerb eines ganz normalen Kartoffelschälmessers ausserhalb des Waffenverbotsgebietes und der dann notwendige Transport durch das Waffenverbotsgebiet in die eigene Wohnung zum Problem werden.

Wie erkläre ich einer Verkäuferin in der Innenstadt, dass das erworbene Kartoffelschälmesser für vielleicht 2 Euro in einem verschlossenen, oder aber mit ausreichend Klebeband gesicherten Behältnis zu transportieren ist? Wie soll ich der Verkäuferin erklären, dass ich dieses Messer durch ein Waffenverbotsgebiet so transportieren muß, dass es nicht einsatzfähig ist und auch kein unmittelbarer Zugriff möglich ist.


Ja, ein Wort gab das andere, dass Thema wechselte von der Waffe zum Glasflaschenverbot. Ich fragte, ob ich denn nun den Ketchub bei Penny aus der Glasflasche umfüllen muß, oder ob ich Wein nur noch in Tüten kaufen kann, oder Gewürzgurken nur noch einzeln? "Sind Glasflaschen" Wie immer, wir Anwohner sind die dummen und wenn es uns nicht paßt, kommt die Antwort "Dann müßen Sie hier weg ziehen".

Übrigens, rein zur Probe werde ich mir demnächst ein Kartoffelschälmesser kaufen, die notwendigen Sicherungsmassnahmen im Kaufhaus einfordern und im Ernstfall von dort direkt telefonisch um polizeilichen Begleitschutz bitten. Mal schauen, was passiert!

Samstag, 8. Dezember 2007

...um 16.05 Uhr laufend in den 112er in Richtung St. Pauli geflüchtet


Seit heute 14.47 Uhr weiß ich, es gibt noch etwas schlimmeres für einen Bewohner des Stadtteils St. Pauli, als Samstag Abend über die Reeperbahn durch die Touristenhorden zu laufen.

Ein Treffen mit Teilen der Familie in der Hamburger Innenstadt um die Weihnachtsparade zu erleben. Nein, nicht wegen der Familie, sondern wegen der Massen von wild herumlaufenden Kaufwütigen. Eigentlich noch nichts ahnend habe ich an der U-Bahn St.Pauli eine Buskarte 1. Klasse Kurzstrecke gelöst, mit der deutlichen Ansage Gerhard-Hauptmann-Platz auf Nachfrage der Busfahrerin. Die Bustür schloss und es kam die Ansage, dass aufgrund der Weihnachtsparade nicht der Jungfernstieg und die Mönckebergstrasse angefahren werden. Stattdessen würde die Willy-Brand-Strasse angefahren werden.

Von nun an begann der Kampf! Gänsemarkt, Rathausmarkt, Mönckebergstrasse bis zur Höhe von X&Y. Ich gebe ehrlich zu, ich hatte den Gedanken, am besten schmeißt du deinen Regenschirm gleich weg, bevor du ihn zum freikämpfen des Weges als Schlagstock einsetzt.

Am Ziel angekommen, Teile der Familie im Gewühl gefunden, aber Weihnachtsparade war fast vorbei und der Regenschirm war noch heil. Sorry, Nichte, Neffe und Schwägerin, dass meine Geduld nur noch für eine Bratwurst und etwas Schmalzgebäck reichte und ich dann um 16.05 Uhr laufend in den 112er in Richtung St. Pauli geflüchtet bin. Dieser Ausflug war selbst für einen massengewöhnten Bewohner des Stadtteils St. Pauli zu heftig.

Übrigens, mein abendlicher Gang zum Penny Reeperbahn war eben dagegen richtig stressfrei und erholsam.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Wieso fordert "Die Linke Hamburg" ein wildes und solidarisches St. Pauli für alle?

Das Internet bringt es ja so mit sich, dass man auf unzählig vielen Verteilern steht und täglich mit sinnvollen, oder sinnlosen Informationen versorgt wird. Auf einem dieser Wege erreichte mich vor einigen Tagen der Entwurf einer Wahlkampfbroschüre von "Die Linke Hamburg" für den Bezirk Mitte.

Ganz persönlich gesagt, bevor ich diesen Entwurf als PDF bekam, ich hätte mir vorstellen können, das eine oder andere meiner 12 Kreuze bei der Bürgerschafts- und Bezirkswahl an "Die Linke Hamburg" zu vergeben. Die Betonung liegt mittlerweile auf "ich hätte".

Screenshot aus "Entwurf einer Wahlkampfbroschüre von "Die Linke Hamburg" für den Bezirk Mitte"

Als ich auf die Forderungen für den Stadtteil St. Pauli stiess, prangte mir ein Bild von wehenden Fahnen des von mir nicht besonders geliebten Fussballvereins entgegen. (Persönlicher Hinweis: Nein, ich bin auch kein HSV Fan - Fussball geht mir am ... vorbei)

Ich weiss, es gehört in bestimmten Kreisen zum guten Ton eine Dauerkarte dieses Vereins zu haben - egal ob man sich für Fußball interessiert, oder nicht. Man ist sozusagen nur ein halber Mensch/Linker, wenn man sich nicht in die Fankreise einreiht.

Hallo, kapiert doch endlich, dass dieser Verein und das Getue darum nicht der Nabel der Welt ist!!! In St. Pauli gibt es wahrlich andere Probleme, als Torfkickerfußball.

Wieso fordert "Die Linke Hamburg" ein wildes und solidarisches St. Pauli für alle? Ich, als Anwohner will kein wildes St. Pauli haben, das habe ich schon!

Eigentlich sind die meisten Forderungen im Entwurf der Wahlkampfbroschüre so lala. Absolut nichts neues und wirklich weltbewegendes.

Aber der Punkt: "Wir wenden uns gegen Polizeiwillkür und Repression gegenüber Demonstrierenden, Fußballfans, Punks, alkohol- und drogenanhängigen sowie wohnungslosen Menschen, die der Vorstellung eines kommerzialisierten, überwachten, bürgerlichen Vergnügungsviertel im Wege stehen" bringt mich zum kotzen. Prinzipiell richtig, aber die Folgerung daraus ist für mich, wenn Polizeiwillkür und Repression weg sind, dann ist das bürgerliche Vergnügungsviertel in der bisherigen Form okay.

Also St. Pauli = Party - oder? Dagegen war die Forderung der CDU "Schutz der Wohnbevölkerung vor unsinnigen Veranstaltung" ja noch richtig sinnvoll und hatte zumindest irgendeine Aussage, die mich als Anwohner irgendwie interessieren könnte.

Bitte denkt doch einmal daran, dass St. Pauli nicht nur ein Stadtteil ist, in dem es nur diesen "einzig wahren" Fußballverein gibt, sondern auch ein ganz normaler Stadtteil mit echten Menschen ist, die auch absolut andere Probleme als Repressionen gegen Fußballfans haben.

Sonntag, 2. Dezember 2007

Ich war noch niemals...


Junge, Junge, war das langweilig! Ich war noch niemals auf einem roten Teppich, aber heute konnte ich direkt davor stehen. Premierengäste des neuen Musicals im Operettenhaus am Spielbudenplatz trafen ein. Im Fernsehen bedeutet roter Teppich doch meist vorfahrende Luxusautos, Prominenz und kreischende Menschen. Einmal wollte ich das richtig live erleben. Ich wäre sogar bereit gewesen in Ohnmacht zu fallen, nachdem ich mich ausgekreischt hätte.

Aber, um ganz ehrlich zu sein, entweder bin ich überhaupt nicht mehr auf dem richtigen "Promi-Stand", oder es fuhren gar keine richtigen Promis vor.

Und da niemand bereit war, mich vor dem Regen mit einem Regenschirm zu schützen zog ich zeitnah und zügig wieder ab.

Aber lustig war das schon wandernde Regenschirme am Spielbudenplatz zu beobachten.


Link: sevenload.com

Freitag, 30. November 2007

Und wer entscheidet über sinnig, oder unsinnig?

Ja, ja, eigentlich, ja eigentlich gibt es heute viel zu schreiben, aber ich gebe ehrlich zu, die letzte Nacht war für meine Verhältnisse zu hart. Zweieinhalb kleine Biere (das sind fast 100% meines Gesamtjahreskonsums) und würfeln bis in den frühen Morgen, das war einfach zu viel. Aber, wenn der Kopfschmerz gegangen ist, dann geht das ruckzuck weiter.

Während meiner nächtlichen Ausschweifungen fiel mir rein zufällig ein Faltblatt der CDU Hamburg-Mitte in die Hände. Unter der Rubrik "Unsere Pläne für St. Pauli" stiess ich u.a. auf die nachfolgenden Aussagen:


Liebe CDU Hamburg-Mitte, warum ist es so wichtig, dass in der Paul-Roosen-Strasse und in der Marktstrasse Kurzzeitparkzonen geschaffen werden? Kinder, Kinder, wer von euch, oder aus eurem Umkreis braucht gerade in diesen Strassen Kurzzeitparkzonen und wozu? Ich sag mal, die Brötchen, oder die Zeitung vom Bäcker, oder von Edeka kann man doch nun wirklich auch mal zufuß, oder mit Fahrrad holen - oder? Irgendwie erklärt sich mir diese Forderung der CDU Hamburg-Mitte sonst überhaupt nicht.

Aber, liebe CDU Hamburg-Mitte, die bisher absolut beste Forderung dieses Wahlkampfes folgt nun! "Schutz der Wohnbevölkerung vor unsinnigen Veranstaltung". Was sind denn nun genau unsinnige Veranstaltungen? Wer legt denn fest, was eine sinnige, oder unsinnige Veranstaltung ist? Ist der Weihnachtsmarkt auf dem Spielbudenplatz sinnig, oder unsinnig? Sind die Harley Days sinnig, oder unsinnig? Ist der Schlagermove sinnig, oder unsinnig?

Der Weihnachtshasser wird sagen - der Weihnachtsmarkt ist völlig unsinnig, der Schlagerfan wird sagen, der Move ist völlig sinnig.

Und wer entscheidet über sinnig, oder unsinnig?

Das heißt aber auch, die Bevölkerung des Stadtteils wird vor nach CDU Meinung sinnigen Veranstaltungen nicht geschützt, sondern hilflos ausgeliefert.

Ob das wohl auch ein bisschen genauer geht?

Montag, 26. November 2007

Ach, endlich belebt sich der Schilderwald...


Ach, endlich belebt sich der Schilderwald anlässlich der kommenden Wahlen im Februar nächsten Jahres. Begonnen hatte es mit einer groß angelegten Stellschilderverteilungsaktion der SPD, dann kam die Linke und nun endlich stiess ich auf ein Stellschild der CDU - mitten im Verkehrsgetümmel auf der Reeperbahn.

Erste optische Eindrücke während der Vorbeifahrt mit dem Fahrrad hinterliessen nur die Wortfetzen Info und Kandidaten in meinem Gedächnis. Habe ich so bei mir gedacht, was die SPD in St. Pauli kann, wird die CDU wohl auch können, also noch einmal genau hinschauen und Veranstaltung aufsuchen.

Heute habe ich mich getraut und betrat während einer verkehrsarmen Minute die Reeperbahn und lief auf die Verkehrsinsel in der Mitte der Reeperbahn. Doch dann die Ernüchterung - keine Infoveranstaltung der CDU in St. Pauli, nein der Hinweis auf einen Infostand mit Kanditatenvorstellung auf dem Hammer Wochenmarkt.

Hallo CDU, soll ich etwa eine Tageskarte für den HVV kaufen, um eure Kandidaten kennen zulernen? Steht in Hamm vielleicht ein Schild mit dem Hinweis Infostand mit Kandidatenvorstellung in St. Pauli auf dem Wochenmarkt?

Prinzipiell würde ich gerne einmal mit euren Kandidaten das eine oder andere Wort wechseln, aber erwartet doch nicht, dass ich dafür noch Fahrgeld bezahle.

Übrigens, in guten Händen fühle ich mich bei euch garantiert nicht! Und sagt mal Bescheid, wann ihr die Kandidatenvorstellung für Hamm in St. Pauli macht.

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