Abpfiff, oder Verlängerung?
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Ein wahrer Schock in der Morgenstunde am Briefkasten - ein Briefumschlag mit der "Aktenlage" zur Hamburg Wahl. Nun gestern die angeforderten Unterlagen für die Briefwahl. Eigentlich hatte ich zwar etwas größere Wahlzettel als bei der letzten Hamburg Wahl erwartet, aber ehrlich, eine "Aktenlage" hatte ich nicht erwartet.
Mir war gar nicht bewußt, wieviel Papier Demokratie bedeutet. Wenn ich mir vorstelle, man kommt als guter Demokrat am Wahltage unvorbereitet in sein Wahllokal und erhält soviel bedrucktes Papier, wie man lange nicht mehr in der Hand hatte, geschweige denn gelesen hat. Wie lange mag da die Stimmenabgabe nur einer einzigen Person dauern? Fast erinnern mich die ganzen Bögen daran, als würde man die theoretische Führerscheinprüfung ablegen wollen.
Als die Absage auf meine Bewerbung als Wahlhelfer kam, hat es mich sehr sehr geärgert, denn ganz ehrlich, 400 Euro hätte ich mir gerne dazu verdient, aber seitdem ich die Wahlunterlagen bekommen habe, bin ich doch froh darüber, dass ich eine Absage bekam.
Nein, ich bereue nicht, dass das neue Wahlrecht gilt und das der elektronische Wahlstift nicht eingesetzt wird, aber soviel Demokratie kann einen schon erschlagen. Zumal man Demokratie ja nicht jeden Tag ausübt, sondern nur an ganz wenigen ausgewählten Tagen in seinem Leben.
Ehrlich, ich bin froh darüber, dass ich die Briefwahlunterlagen beantragt habe, denn ich mag mir gar nicht vorstellen, welche Schlangen sich im Laufe des Tages vor den Wahllokalen bilden. Was passiert eigentlich, wenn um 18 Uhr vielleicht erst die Hälfte der Wahlwilligen zur Urne vorgedrungen sind? Abpfiff, oder Verlängerung?
kiezterror - 13. Feb, 18:27