Auf geht´s, zu steigen, die nächste Runde beginnt. Nun wird wieder einmal die Forderung, der Umwidmung eines Wohngebietes in ein Gewerbegebiet hervorgeholt und in der Hamburger Morgenpost ans Tageslicht gezerrt. Schon längere Zeit bewegt sich dieser Gedanke in den Köpfen verschiedenster Menschen. St. Pauli, muss zum Gewerbegebiet werden. Also, zumindest die Teile, in denen sich irgendwelche AnwohnerInnen erdreisten könnten, sich über den Lärm zu beschweren.
"Das Viertel muss als Wohngebiet umgewidmet werden". Ja, liebe Morgenpost, entweder habt ihr den Platzmanager Bohnsack falsch zitiert, oder er wusste nicht was er sagte. Wenn er nun wirklich fordert, dass das ganze Gebiet als Wohngebiet umgewidmet werden muss, dann ist zumindest den AnwohnerInnen erstmal ein wenig geholfen. Prinzipiell kann man den Herrn Bohnsack dann grundsätzlich nur unterstützen.
Aber, wahrscheinlich wollte der Herr Bohnsack sagen, dass man das Wohngebiet in ein Gewerbegebiet umwidmen sollte. Nur so wird aus Sicht des Herrn Bohnsack und seiner Arbeitgeber, der Betreibergesellschaft Spielbudenplatz ein Schuh draus. Party ohne Ende mit der Garantie, dass sich kein nerviger Anwohner über zu hohen Lärm beschweren kann.
Und nun kommt Herr Andy Grote von der SPD Hamburg-Mitte ins Spiel und sagt "wir werden uns darum bemühen, dass man dort überwiegend Gewergebiet hat". Genauer gesagt, was scheren uns irgendwelche AnwohnerInneninteressen?
Ja, liebe AnwohnerInnen, Andy Grote, dass ist der Fraktionschef der SPD Hamburg-Mitte, der sich mit anderen Abgeordneten der GAL und SPD gegen die Harley-Days 2007 in St. Pauli ausgesprochen hat, weil man den AnwohnerInnen in diesem Stadtteil sonst zuviel Lärm zumuten würde.
Und genau dieser Abgeordnete will nun dafür sorgen, dass in großen Teilen dieses Stadtteils die Lärmvorschriften für ein Gewergebiet gelten.
Gibt es etwa guten und schlechten Lärm? Was ich mich frage, warum gab es bezüglich des Schlagermoves 2007 von keiner Partei eine Initiative diesen zu untersagen? War das guter Lärm? Und warum sind die Harley-Days 2007 schlechter Lärm? Wann ist Lärm gut und wann ist Lärm schlecht?
Aber, diese Frage muss man sich wohl nicht mehr lange stellen, denn im zukünftigen Vergnügungsgewerbegebiet St. Pauli wird es dann wohl nur noch Lärm geben, denn man als AnwohnerIn ertragen muss - warum wohnen Sie auch in einem Gewerbegebiet?
Zitierte Schnippselchen Screenshots Hamburger Morgenpost