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Dienstag, 27. März 2007

Harley-Days 2007 kommen dank der "Diktatur des Senates"

Wie es zu erwarten war, in der heutigen Senatssitzung hat der Senat gegen den Willen des Bezirkes Hamburg-Mitte und seiner politischen Gremien entschieden, die Harley-Days 2007 werden in St. Pauli stattfinden. Der Senat setzte das nach meiner Meinung absolut undemokratische Mittel der Evokation ein und kippte den Beschluss des Bezirkes Hamburg-Mitte.

Insofern hat sich in der Auseinandersetzung nunmehr die Minderheit in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte, nämlich die CDU-Fraktion mit ihrem Votum für die Harley-Days 2007 durchgesetzt.

Über den Umweg der Evokation kann es also einer Fraktion ohne Wählerauftrag im Bezirk bei gegensätzlichen Mehrheiten in der Hamburger Bürgerschaft und im Hamburger Senat immer wieder gelingen ihre Minderheitsmeinung durchzusetzen.

Das dieses vielleicht gegen die Mehrheit der Wähler im Bezirk stattfindet, scheint der höheren Regierungsinstanz ziemlich egal zu sein. Hätte der Wähler in St. Pauli gewollt, dass er christdemokratisch regiert werden wollte, er hätte der CDU im Bezirk eine Mehrheit gegeben und nicht SPD und GAL den Regierungsauftrag erteilt.

Aufgrund der Evokation des Hamburger Senates sieht es nun leider so aus, als ob der Stadtteil St. Pauli nunmehr das Schicksal des Lärmterrors fünf Tage (Donnerstag - Montag) durch Harleys erdulden muss.

Selbstverständlich hat der Hamburger Senat vorgebaut, damit es in der Zukunft ein für alle Mal klar ist – die Harley-Days finden ab 2008 auf dem Heiligengeistfeld statt! Da kann der Bezirk Hamburg-Mitte leider nur noch dicke Backen machen, denn das Heiligengeistfeld unterliegt verwaltungstechnisch allein der Wirtschaftsbehörde. Natürlich kann der lärmgeplagte Wähler bei der nächsten Bürgerschaftswahl zumindest erst einmal die Hamburger CDU entthronen und darauf hoffen, dass der dann neugewählte Hamburger Senat nicht allzu Eventgeil ist und ab und an auch mal die Bewohner des Stadtteils denkt.

Eigentlich müsste ich in diesem Zusammenhang auch den Sinn der Bezirksversammlungen im allgemeinen aufgreifen, denn was nützt ein Gremium, das hart gesagt nur dem Senat genehme Entscheidungen fällen darf – insofern wäre die „Diktatur des Senates“ einfacher und kostengünstiger.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist für mich nun noch die Ankündigung, dass einige Bewohner der umliegenden Viertel gegen die Entscheidung des Senates klagen wollen. Wenn es mich nicht in den finanziellen Ruin treibt, ich bin dabei!

Kühe gemolken, Schweine gefüttert, Sonntagsklamotte angezogen und ab in die Großstadt

Da ich mich heute ziemlich spät entschieden hatte, mein geliebtes Bett zu verlassen, geriet ich für mich in der Morgenstunde in das Nachmittagskaffeegeschäft. Es erschien im Cafe eine Delegation aus „Kleinkleckersdorf“ und arbeitete sich durch das städtische Angebot an Speisen und Getränken durch. Meinem Gegenüber und mir kam die Frage in den Kopf, wie lange mag diese Delegation schon auf den Beinen sein und warum haben sie sich in die Großstadt gewagt? Vermutlich ist am Abend ein Musicalbesuch geplant und vorher stand ein St. Pauli Bummel bei Tag auf dem Programm, oder die Gruppe traute sich nicht die Grenzen des Stadtteils zu verlassen, in welchem sie ihr Reisebus „ausgespuckt“ hatte.

Vielleicht sind sie schon mit dem ersten Hahnengeschrei aufgestanden, haben die Kühe gemolken und die Schweine gefüttert. Danach unter die Dusche und die Sonntagsklamotte angezogen, da um 6.30 Uhr der einzige Bus am Tag in die nächste größere Stadt fuhr. Dort gab es vielleicht einen Kaffee und ein Brötchen, damit die Wartezeit auf den Reisebus, der sie in die große Stadt bringen sollte nicht zu lange wird.

Wie mögen sie am Abend zurückkommen war die nächste Frage. Bestimmt mit dem Reisebus in die nächstgelegene größere Stadt ihres Dorfes. Mein Gegenüber fragte und dann? Ein Bus wird bestimmt nicht mehr fahren, aber vielleicht kommen ja die Kinder mit einem Trecker angefahren und bringen die Eltern nach einem erlebnisreichen Tag in der Großstadt wieder zurück auf den geliebten Bauernhof.

Na ja, das haben wir uns so ausgedacht, kann natürlich auch ganz anders gewesen sein, aber die Geschichte gefiel uns so ziemlich gut.

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